Refit Frühjahr 2022 | Unterwasserschiff

Nachdem die Kielbolzen erfolgreich getauscht sind und das Wetter langsam aber sicher auf das Frühjahr deutet, geht es seit Anfang März draussen weiter.

Auch hier ist der Kiel das Problem. Vor sechs Jahren hatte kurz vor dem Kauf des Bootes, der Vorbesitzer den kompletten Rumpf professionell überarbeiten lassen. Beim ersten Besicht hatte dieser den Winter über alle Antifoulingschichten abgeschält und wir konnten Karl in seiner natürlichen Schönheit begutachten. Nur der Kiel fehlte noch … Beim nächsten Besucht war dieser dann grundiert und glatt wie ein Kinderpopo. So weit, so gut … Hier hatte dann wohl die Professionalität ein Ende (wie ja auch beim auftragen des Coppercoats) Wegen des anstehnden Verkaufs, ging es wohl ein bischen hoppla hopp. Die Steuerbordseite ist halbwegs ok und hat sich über die letzten sechs Jahre gehalten, aber die Backbordseite fing jetzt ordentlich an zu rosten und das Coppercoat hatte sich grossflächig gelöst. Nach ein paar Proben war schnell klar, dass sich auf dieser Seite auch alle Schichten Antifouling und reichlich Füllspachtel der letzten dreissig Jahre befanden. Also war hier eine Grundsanierung fällig. Von daher der Gedanke, beim Tausch der Kielbolzen den kompletten Kiel zu lösen und zu sandstrahlen. Aber nachdem dann die Bolzen getauscht werden konnten, ohne den Kiel komplett zu lösen, war eine Bearbeitung am Schiff angedacht.

Die Fläche ist ja auch nicht allzu gross und mit Hilfe einer TERCOO Scheibe ging es ans Werk.

Und die Scheibe hält was sie verspicht. Allerdings stand nach dem ersten Versuch, schnell der Werftbesitzer da und meinte, nur weiter mit der zusätzlich erhältlichen Absaugung, da ansonsten die Schiffe rundherum im Frühjahr braungesprenkelt von Farb,- vorallem aber von den Rostsprenkeln sind …

Also Baustopp. Aus vorhandenen Materialien (Pappkarton, Farbschale und viel Klebeband) habe ich dann selbst einen Auffangkasten incl. Absaugung gebaut, mit der alle Beteiligten einverstanden waren.

Auch die Schraube und die Welle bekommen zum ersten Mal in meinem Seglerleben einen Antifouling Belag, nachdem diese nach zwei Jahren im Wasser doch sehr heftig mit Muscheln besetzt waren. Mit speziellem Prop Primer fehlt noch der Antifouling Belag …

Mit 2 Schichten Owatrol CIP sorgen wir dafür, dass Rost hoffentlich so schnell keine Option mehr ist. Weil sich doch schon so einige Rostnarben im Kiel befinden, ist danach spachteln-schleifen-spachteln angesagt, bevor vier Schichten Epoxi Primer aufgebracht sind. Da Coppercoat ja in NL verboten ist, haben wir uns für ein zugelassenes Kupfer Antifouling von Epifants entschieden. Ob das wirklich umweltverträglicher ist, oder in wie weit da nationale Interessen eine Rolle spiele, lassen wir mal dahingestellt (auf der Werft sind sich hier alle einig) . Auf jeden Fall haben wir bei Coppercoat jetzt nach fünf Jahren das erste Mal den Rumpf ein wenig geschliffen und so wie es aussieht, wird es wohl nochmals mindestens fünf Jahre halten. Wir haben zukünftig den direkten Vergleich, zumindest was die Wirksamkeit und Haltbarkeit angeht. Ich glaube kaum, dass wir bei den neu gestrichenen Flächen vier Jahre Ruhe haben. Sollten wir die Niederlande dauerhaft verlassen, werden wir auf jeden Fall wieder auf Coppercoat umschwenken.

In den Trocknungszeiten war Zeit genug, sich auch um den Rumpf zu kümmern. Gereinigt, Intensivpolitur und anschliessend noch eine Wachsschicht und das GFK glänzt fast wie neu. Nach fünf Jahren hat sich Karl das auch mehr als verdient.


Aber auch zu Hause durfte gewerkelt werden. Unser Cockpittisch war deutlich in die Jahre gekommen. Beim Kauf war dieser noch frisch lackiert, aber die Farbe hielt nicht lange und platzte grossflächig ab. Immer mal wieder hatten wir uns im Sabbatical vorgenommen, den Tisch zu restaurieren. Jetzt war es soweit, aber das alte Funier war nicht mehr zu retten. Ein neuer Tisch, wenn der Schreiner im Hause ist? Also Funier gekauft und den Tisch neu funiert und anschliessend gut geölt. Mal sehn wie lange es hält ? Immerhin hat die Arbeit viel Spass gemacht.

Im Gegensatz zu den Arbeiten am Kiel werden wir den Tisch jeden Tag geniessen können…. 😉


kleines zusätzliches Gimmik : mal sehn wie die Schraube und Welle in zwei Jahren aussieht. Vergleich vor dem Winterlager und nach dem Winterlager … mit spezial Propellerprimer und normalem Antifouling

mal sehn ob es hilft…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.