Zweiter Winter in Vlissingen

Es ist so weit, das Schleusentor ist zu und die Boote haben sich im Hafen sortiert. Kaum noch jemand möchte noch aus dem Hafen. Trotz geschlossenem Schleusentor geht dies, muss aber ca. eine Woche vorher angemeldet werden.

Am Samstag waren wir noch einmal auf dem Boot. Die Segel sind abgeschlagen und zur Kontrolle liegen sie jetzt beim Segelmacher. Die Polster sind zur Erneuerung zu Hause und wir warten auf den bestellten Stoff.

Sensibilisiert durch den Vorfall auf der Moody DALANG vom Mac in Zierikzee (Wassereinbruch durch die Dichtmanschette an der Welle) haben auch wir für den Winter nachgerüstet. Den vorhandenen Wassermelder (aus dem Baumarkt als Haushaltszubehör), mittlerweile in die Jahre gekommen, haben wir durch einen Neuen mit WLAN Funktion ausgetauscht. Da im Hafen ein gutes WLAN besteht, ist die Einrichtung des Melders problemlos. So werden wir jetzt auch zu Hause von eindringendem Wasser per Mail informiert und können rechtzeitig reagieren (soweit die Theorie). Außerdem haben wir jetzt auch einen Schwimmerschalter (unter Dauerstrom) an unserer Bilgenpumpe, sodass im Ernstfall 120 Liter pro Minute außenbords gepumpt werden können. Für eine kleine Leckage sollte das reichen. (Hinweis: der Tankinhalt, 120 Liter Diesel, kann komplett auslaufen, ohne dass die Bilgenpumpe anspringt)

Also ist unser kleiner Karl – von zwei größeren Mädels in die Mitte genommen – für den Winter bestens gerüstet.


Ein kurzer Rückblick auf die Saison

Im Mai waren Wilhelm, Karl und ich seit dem Brexit das erste Mal tatsächlich wieder einmal in England. Mit allem Gedöns beim ein und aus klarieren.

Wenn auch nur knapp, das Saisonziel – die Bretagne – wurde mit St. Malo im Juli erreicht. Es war fast wie vor Corona … dachten wir, und haben uns prompt in Frankreich nacheinander mit Corona infiziert. Erst 5 Tage Silke – ab Sark – danach ich – ab Boulogne für 8 Tage. Dank der Impfungen war der Krankheitsverlauf aber sehr mild und blieb ohne Folgen.

Der Sommer war herrlich warm, mit viel Sonne, aber Wind zum Segeln gab es wenig. So sind wir von den etwas mehr als 1200 sm im Kielwasser mindestens die Hälfte motort. Es wird Zeit, dass wir meerZeit zum Segeln als zum Arbeiten bekommen. Nicht ganz ein Jahr und wir können uns aufs Reisen konzentrieren. Segeln (wenn es denn dann segeln und nicht Motoren ist) unter Zeitdruck macht uns einfach keinen Spaß mehr.

Vlissingen gefällt uns immer noch sehr gut und Karl hat mir häufiger einfach mal als Sommerresidenz gedient. Hier werden wir nächstes Jahr noch einmal bleiben, bevor wir uns wieder entfernteren Zielen zuwenden.

Jetzt wird es Winter und Karl hat erst einmal vier Monate Ruhe… Wir freuen uns aufs nächste Jahr. Kommt alle gesund über die – für die meisten – segelfreie Zeit.

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