der vierte Winter naht – Rückblick 2024
… und schon ist das Ende der Saison erreicht,
das Schleusentor im Hafen von Vlissingen ist geschlossen. Die Segel sind abgeschlagen. 50 % der Crew hat mittlerweile ihre verdiente Altersteilzeit angetreten, aber der Rest muss bis zur verdienten Freizeit noch ein bisschen mehr tun, als eigentlich geplant war. So werden wir wahrscheinlich auch 2025 noch in Vlissingen verbringen, bevor wir uns nochmal auf einen etwas längeren Törn begeben können.
Aber erst einmal zu diesem Jahr. Im Mai kam Karl für vier Wochen aus dem Wasser. Er brauchte Zuneigung, der Motor ein neues Abgasknie, der Kiel ein bisschen Antifouling, die Schraube, die Welle und der Rumpf ein wenig Politur.
Im Juni ging es zurück ins Wasser und gleich los zu einem Abstecher in die Normandie. Diesmal mit Begleitung, zwei Wochen mit Familie … dann zwei Wochen mit der Nichte von Silke zurück.
Es ging gegen Westen, die Grenzen der Seefestigkeit des Besuches an Bord wurden schnell erreicht. Daher kurze Etappen bei möglichst nicht allzu ruppigem Wetter. Aber unter dem Strich meinte das Wetter es gut mit uns, und die Normandie in all seinen Facetten ist ja immer wieder schön.
Hin über Cadzand, Duinkerque, Boulogne, Dieppe, Fecamp, zurück nach Crewwechsel über Saint Valery sur Caux, Le Treport, Boulogne, Duinkerque, Cadzand. Für uns hätte es ein wenig weiter sein können, aber wir müssen ja nichts mehr erzwingen. Höhepunkte auf der Hinfahrt, sowohl das verspätete Geburtstagsgeschenk an die begleitende Crew in Form einer großartigen Krustentierplatte, als auch das Musikfest in Boulogne. Segeln bei schönstem Wetter in der Vorsaison, und die Ankunft bei hochsommerlichen Temperaturen mit Badepause in Fecamp. Kleine Rückschläge waren das erneute heißlaufen des Motors (trotz neuem Abgasknie und neuem Thermostat kurz vor Fecamp (gut das SY Bolero mit Christina und Edgar in der Nähe waren, um uns zur Not helfen zu können). Nach der Badepause ging es dann ohne weitere Probleme in den Hafen. Nach Check der Motorkühlung stellte sich heraus, dass sich das neue Thermostat verabschiedet hatte und die Feder des selbigen in mehrere Teile gebrochen war. Ersatzsteilqualität ?? Angeblich die Charge … zurück ging es dann ohne Thermostat. Zu Hause wartete dann schon das neue, mal sehen wie lange das hält. Zur Sicherheit haben wir den Kühlkreislauf des Motors (Einkreiskühlung) mit Essigsäure intensiv gespült bzw. gereinigt. Seit dem ist Ruhe und der alte Volvo schnurrt wieder wie ein Junger.
Zurück ging es dann mit neuer Crew, Silke kam mit Ihrer mittlerweile schon erwachsenen Nichte Lizzy an Bord und es ging in ruhigen Schritten zurück. Immer wieder spannend die Schleuse in Le Treport, die Strecke von Le Treport nach Boulogne war mit gut i. M. 20 kn Wind Raumschot auch mal für den Skipper ein toller Segeltag.
Nach vier Wochen insgesamt waren wir dann viel zu schnell zurück in Vlissingen. Viel zu schnell verging auch der Sommer, nach kleineren Abstechern noch nach Cadzand, Blankenberge und Ostende ist die Saison schon wieder zu Ende.
Ende Oktober bei 20 Grad gehts nochmal bei schönstem Wetter und Wind nach Blankenberge. Zurück ist zwar wenig Wind, aber sonst ist alles dabei: Sonne, Regen, ein Frachter mit Maschinenschaden, ein Regenbogen und zum Schluss versteckt sich Cadzand im Nebel …
Der vierte Winter in Vlissingen steht jetzt an und Karl geht in die Winterpause.