Oosterschelde
Zwei Wochen Urlaub. Der letzte, lange Zeit im Voraus geplante!
Ab September sind wir nicht mehr so gebunden, was unsere Meerzeit angeht und wir freuen uns drauf. Von daher ist die kurze gemeinsame Zeit dieses Jahr mit Karl durchaus verkraftbar. Wir haben keine Pläne und das Wetter hat uns geholfen, diese zu verwirklichen. Die Oosterschelde war es, die uns alles abverlangte: Sonne, Regen, Starkwind, Motorprobleme, es war alles dabei, nur der Sommer und das Meer fehlten.
Es ging binnen über Veere, Zierikzee nach Bergen op Zoom. Von dort nach Yerseke, dann Goes und zurück ins Verse Meer zur Insel Haringvreter.
Im geschichtsträchtigen Veere beeindruckte uns besonders die groote Kerk mit dem gekonnten, neuen Innenausbau, aber auch der sehr schönen Videoinstallation im Turm und natürlich nach 255 Stufen der wunderschöne Ausblick. Der Eintritt von 9,50€ lohnt sich!
In Zierikzee waren wir jetzt schon häufiger, aber diesmal genossen wir endlich das Cataplana beim Portugiesen Casa do Carlos. Nicht nur das authentische südportugisische Essen, auch der immer für seine Gäste offene Carlos machen das Essen hier zum Vergnügen.
Bergen op Zoom, eine große mittelalterliche Innenstadt und wenn nicht grade Krabbenmarkt ist, sicherlich sehr schön. Uns war es zu voll. Über den kleinen privaten Yachthafen im hässlichen Industriehafen müssen wir keine großen Worte verlieren, außer dass die Vereinsmitglieder und die persönliche Atmosphäre wirklich nett war.
In der Muschelstadt Yerseke ist vielleicht das auffallendste der Muschelautomat. Hier kann man jederzeit überteuerte Muscheln im 2 kg Pack aus einem Automaten ziehen. Das richtige Restaurant zu finden, wo man nicht abgezockt wird, ist anscheinend nicht einfach. Unsere Auswahl war nicht ganz so glücklich. Das Preisleistungsverhältnis war nicht ok und das Essen lieblos angerichtet.
Dann bleibt noch Goes (gespr. Chuus). Diesmal ein wunderschöner Stadthafen mitten in der alten Innenstadt. Der Weg über den Kanal lohnt und die Stadt tut sein übriges, sodass man sich hier trotz Regen wohlfühlt. Hier stimmte das Preisleistungsverhältnis beim Essen und wir können besten Gewissens das de Brass in der Magdalenastraat empfehlen. Qualitativ gutes Essen, welches auch sehr liebevoll angerichtet und serviert wird. Ein schöner Abschluss, bevor es zurück über das Versemeer und einem Zwischenstopp am Haringvreker nach Vlissingen geht.
Als wir dann zurück auf der Westerschelde sind und gegen die im Westen stehende Sonne über der Nordsee Richtung Heimathafen tuckern, spüren wir alle drei, was wir zwei Wochen vermisst haben: das wofür Karl gebaut wurde, das offene Meer!
Bleiben die Motorprobleme. Schon in Middelburg vor der Schroebrug begann die Kühlwasseranzeige an zu pfeifen. Schnell hinter der Brücke angelegt. Kühlwasserfilter gesäubert , Impeller getauscht, der aber völlig ok aussah. Dreissig Minuten später ging es durch die Stationsbrug bis nach Veere problemlos. Vor der Zeelandbrug dann noch einmal, nachdem der Motor eine halbe Stunde im Stand gelaufen war. Kurz nochmal den Filter gereinigt und dann ging es wieder problemlos weiter nach Zierikzee. Das waren die Probleme. Aber immer bleibt das ungute Gefühl, wann fängt es wieder an. Wahrscheinlich sind es mehrere Probleme. Nachdem Karl jetzt fast eineinhalb Jahre im Wasser ist, könnte der Kühlwassereinlauf im Rumpf ein bisschen zugewachsen sein. Der Impellerdeckel ist verschlissen und eingelaufen. Die Schraube ist wahrscheinlich auch nicht ganz sauber und letztendlich muss der alte Volvo (Einkreiskühlung) wohl mal gründlich mit Essigsäure professionell gespült werden. Aber grade, wenn man binnen unterwegs ist und bei Starkwind sich auf Legerwall befindet, ist es kein gutes Gefühl sich nicht zu 100% auf den Motor verlassen zu können. Also bleibt mal wieder ein bisschen Arbeit und Ersatzteile sind bestellt.