… diesmal unter Segeln
Bei Sonne gehts los, unter Nieselregen kommen wir in Dieppe an. Abends scheint wieder die Sonne. Und ja, wir haben diesmal einen Liegeplatz bekommen. Die Flottille ist zwei Stunden später aufgebrochen und hat uns nicht eingeholt.
Dieppe überrascht uns nicht mehr und es ist, wie erwartet, einfach schön. Wir geniessen Dieppe auch kulinarisch: leckere Himbeertörtchen, leckere Pizza – geliefert in die Plicht oder eine Platte mit super leckeren Krustentieren frisch vom Fischmarkt. Endlich ist jetzt auch Wind angesagt und zwei Tage später geht es los Richtung Boulogne sur mer. Schon früh morgens verlassen etliche Boote den Hafen Richtung Norden, obwohl weder Wind noch Strömung stimmen. Die Angst, keinen Hafenplatz zu bekommen, besiegt die Seemannschaft. Bei uns gehts bei gemächlichen 10 Knoten Westwind um neun Uhr los und wir erreichen am späten Nachmittag Boulogne sur mer bei 20-25 Knoten Wind und zwei Metern Welle. Das ist, was Karl braucht, um seinen Bart zu kürzen, und desto länger wir unterwegs sind, desto sportlicher bewegt sich unser Karl. *)
Boulogne sur mer, eine Stadt, die sich von Anfang an für uns geöffnet hat und wir fühlen uns immer wieder, trotz etlicher Besuche, wohl dort und entdecken immer wieder Neues. Wir geniessen noch bessere Himbeertörtchen und geniessen nicht nur den Wochenmarkt, sondern lassen uns abends auch köstlich bedienen.
Am Sonntag gehts unter rauschenden Bedingungen nach Dunkerque: Karl ist bei 20-30 Knoten Wind voll in seinem Element und wir haben auf den 55 Seemeilen einen Schnitt von 7,8 Knoten auf der Logge. Ok, der Strom war mit uns… Bei nicht ganz so eleganten Bedingungen gehts am Montag dann zurück in einem Rutsch nach Vlissingen. Die letzten Meilen müssen wir gegen den Strom noch unter Motor trotz knappen 20 Knoten Rückenwind die Schelde queren und liegen um halb eins, mitten in der Nacht, wieder an unserem Liegeplatz.
Fazit der zwei Wochen: knapp 400 sm, es war schön, mal wieder richtig zu segeln, den Wind zu spüren oder auch mal wieder zwei Nächte oder 32 Stunden oder 180 sm am Stück hinter uns zu bringen. Trotz Corona haben wir uns (wie immer) in Frankreich wohl gefühlt. Dass sich hier die Restaurants nur für Genesene und Geimpfte öffnen, finden wir gut und hat uns beim auswärts Essen entspannt. Wir hoffen, dass die nächste Coronawelle nicht wieder alles zunichte macht….
*) Ein Wort zum Antifouling: Coppercoat. Nach drei Jahren sind die äusseren Kupferpartikel erschöft und Karl hat nach zwei Jahren Ruhe im Wasser und wenig Bewegung einiges an Bewuchs angesetzt. Dem entsprechend sind wir etwas langsamer unterwegs… Er muss dringend aus dem Wasser und wir sind dabei, uns um ein Winterlager zu kümmern, damit der Rumpf gesäubert und ein bischen geschliffen werden kann. Diesen Winter wird Karl an Land verbringen und hat einiges an Pflege verdient….
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2 KOMMENTARE
Wer redet da schon vom Winter? Ist ja erst August – da kommt noch ein wunderschöner Segelherbst mit hoffentlich weiteren Segelmeilen für den sportlichen Karl ?
Köbi du schweizer Schönwettersegler, die Zeiten da wir noch im November auf der Nord und Ostsee unterwegs waren, sind mitlerweile vorbei…in acht Wochen ist auch für Karl die Saison vorbei… und die Plätze für ein finanzierbares Winterlager sind endlich…vor allem für so Liegeplatzvagabunden wie wir es sind… heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fortttttt….. )-: