Geräteträger
Karl wird zum Langfahrtboot
Für Radar, Windgenerator, Solarzellen und Bimini muss ein Geräteträger her; bezahlbar, stabil und gewichtoptimiert…
Entschieden haben wir uns für zwei Masten, je einer für Radar und Windgenerator, mit entkoppelten Füßen (damit wir ruhig schlafen können). Die Masten werden nach vorne und seitlich abgestrebt und dann mit einer Brücke für die Solarzellen miteinander verbunden. Sowohl die Masten als auch die Brücke – V4A – liefert und schweißt uns die Schlosserei unseres Vertrauens.
Für alle, die es interessiert:
der endgültige Plan / als PDF :
Die Hauptstrebe nach vorne haben wir in Absprache mit einem uns bekannten Statiker verstärkt. Heisst, in das 25/2 Rohr wird noch ein 22/2 Edelstahlrohr eingeschoben und an den Enden verschweißt. Auch alle Fittinge werden zusätzlich verschweißt und verbolzt. Die vorhandenen Madenschrauben der Fittinge sind für diese Konstruktion völlig unbrauchbar.
So sind wir zuversichtlich, dass die Konstruktion allen dynamischen Kräften standhält.
Die Fußmontage (Montageset von Silentwind) haben wir erledigt, bevor Karl aus dem Wasser kam. Danach konnten wir auch die Verstrebungen und die dafür notwendigen Rohre ausmessen. Mitte Dezember sind die beiden Masten trotz eisiger Kälte tatsächlich montiert. Die Brücke ist ausgemessen und kann gefertigt werden. Mittlerweile liegt sie bei uns zu Hause fertig zur Montage. Wir haben uns für Montageschienen aus V4A entschieden, weil sie das Optimum aus Gewicht, Statik und Flexibilität bilden. Auch die Solarpaneele sind inzwischen da.
Bimini
Das hierzu passende Bimini ist beim Segelmacher in Lemmer bestellt. Auf der Messe in Düsseldorf haben wir die letzten Details geklärt. Es wird ein 3 Bügel Bimini. Der erste wird fest an den Masten befestigt. Der zweite liegt hinter dem Achterstag und kann zu den Masten geklappt werden. Der dritte Bügel geht bis kurz vor den Baum (am Wind) und kann zum Achterstag geklappt werden. Bei längerem Nichtgebrauch wird der Bügel in der Mitte getrennt, der Stoff erhält ebenfalls mittig einen Reißverschluss, so dass das komplette Bimini zwischen Masten und Achterstag gestaut werden kann und weiter nicht stört. Wenn wir vor Anker/Marina liegen, können wir dann noch den Vorderteil mit einem Reißverschluss anschliessen und nach vorne abspannen. Soweit die mit dem Segelmacher erarbeitete Theorie. War nicht ganz so einfach, aber es ist eben auch kein Standardbimini. 😉
Sobald Karl wieder zurück im Wasser ist, verlegen wir nach de Vries in Lemmer, damit das Bimini dort angepasst und montiert werden kann. Wenn alles wie geplant klappt, geht’s Anfang Juni von Lemmer nach Stellendam, um die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Und natürlich hoffen wir, noch Zeit für eine kleine Abschiedsparty mit Freundinnen, Freunden und Familie zu haben.
Aktualisiert im Juli 2020
Mittlerweile sind wir lange wieder zurück. Unsere Erlebnisse habt ihr sicher im Logbuch gelesen. Aber im Nachhinein noch ein paar Worte zum Geräteträger. Das Bimini mögen wir nicht mehr missen. Einmal aufgespannt ist es auch in den Niederlanden wunderbar. Es schützt vor Regen, aber auch bei Sonne hat man in der Plicht immer ein schattiges Plätzchen. Zum Silentwind haben wir viel geschrieben. Mehr negatives… Fehler beim Geräteträger: der Silentwind sitzt zu hoch. zur Wartung kommt man nicht heran. 40 cm tiefer wäre perfekt.
Ein sehr grosser Vorteil des Geräteträgers ist die Möglichkeit den Aussenborder zum Schlauchboot abzulassen und wieder hochzuholen. Das ist nicht zu unterschätzen, bei dem 25 kg schweren Suzuki…
Ansonsten hat sich alles bewährt. Die Konstruktion ist stabil, aber trotzdem relativ leicht. Wir würden es heute nicht anders machen.